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Tierschutzgesetz in Spanien: Wichtige Regelungen und Konsequenzen

Mit dem Inkrafttreten des neuen Tierschutzgesetzes Ley 7/2023 am 29. September 2023 hat Spanien den Schutz und das Wohlergehen von Haustieren und Wildtieren in Gefangenschaft auf eine neue rechtliche Grundlage gestellt. Ziel ist es, die Rechte der Tiere zu stärken und klare Pflichten für Tierhalter sowie strenge Verbote zum Schutz der Tiere zu definieren.

Dieser Artikel bietet einen Überblick über die wichtigsten Bestimmungen und erklärt, welche Konsequenzen bei Verstößen drohen.

Übersicht: Wichtige Punkte im Tierschutzgesetz

  1. Ziel und Geltungsbereich des Gesetzes

    • Schutz von Tieren als fühlende Wesen
    • Ausnahmen für Nutztiere und bestimmte Tierarten
  2. Wesentliche Pflichten für Tierhalter

    • Artgerechte Haltung und Versorgung
    • Meldepflicht bei Verlust oder Diebstahl
    • Verpflichtung zur tierärztlichen Betreuung
  3. Besondere Pflichten für Haustierhalter

    • Integration in die Familie
    • Sterilisation von Katzen und Verhinderung unkontrollierter Vermehrung
    • Absolvierung eines Schulungskurses zur verantwortungsvollen Haltung
  4. Allgemeine und spezielle Verbote

    • Misshandlung, Vernachlässigung oder Einsatz gefährlicher Geräte
    • Verbot der Zucht ohne behördliche Genehmigung
    • Einschränkungen bei der Haltung und dem Verkauf bestimmter Haustiere
  5. Zusätzliche Anforderungen für Hundehalter

    • Haftpflichtversicherung
    • Schulung für verantwortungsvolle Haltung
  6. Zugang von Haustieren zu öffentlichen Räumen

    • Regeln für Restaurants, öffentliche Verkehrsmittel und Strände
  7. Haltung von Tieren im Freien

    • Mindestanforderungen für Schutz, Nahrung und Wasser
  8. Konsequenzen bei Verstößen

    • Geldstrafen je nach Schwere des Verstoßes
    • Nebenstrafen wie Tierhaltungsverbote oder Lizenzentzug

1. Ziel und Geltungsbereich des Gesetzes

Das Gesetz hat das Ziel, Tiere als fühlende Wesen zu schützen. Es regelt grundlegende Pflichten für Tierhalter und setzt Standards für artgerechte Haltung. Ausgenommen vom Gesetz sind:

  • Nutztiere,
  • Kampfstiere,
  • Tiere, die für bestimmte Zwecke wie Rettung, Jagd oder Polizeieinsätze genutzt werden.

Für diese Kategorien gelten gesonderte Regelungen.

2. Wesentliche Pflichten für Tierhalter

Das Gesetz verpflichtet Tierhalter zu einem verantwortungsvollen Umgang mit ihren Tieren. Folgende Kernpflichten müssen eingehalten werden:

  • Artgerechte Haltung in würdigen Lebensbedingungen.
  • Versorgung mit Nahrung und Wasser sowie tierärztlicher Betreuung.
  • Verhinderung von Flucht oder unnötigem Leiden.
  • Meldepflicht bei Verlust des Tieres innerhalb von 48 Stunden.
  • Verbot, Tiere in geschlossenen Fahrzeugen ohne ausreichende Belüftung zu lassen.

3. Besondere Pflichten für Haustierhalter

Halter von Haustieren haben zusätzliche Verpflichtungen:

  • Integration in die Familie (soweit möglich) und Aufrechterhaltung eines hygienischen Zustands.
  • Sterilisation von Katzen vor dem sechsten Lebensmonat, ausgenommen registrierte Züchter.
  • Schulung in verantwortungsvoller Tierhaltung (kostenlos und verpflichtend).
  • Verhinderung unkontrollierter Vermehrung.

4. Allgemeine und spezielle Verbote

Das Gesetz legt strikte Verbote für den Umgang mit Tieren fest:

Allgemeine Verbote

  • Misshandlung, Vernachlässigung oder das Zufügen von körperlichem und seelischem Leid.
  • Nutzung von Tieren für Kämpfe oder ähnliche Zwecke.
  • Verwendung von Geräten wie Würgehalsbändern oder Elektroschockgeräten.

Spezielle Verbote

  • Haltung von Haustieren auf Balkonen oder in Kellern.
  • Zucht ohne behördliche Genehmigung.
  • Verkauf von Hunden und Katzen in Zoohandlungen.

5. Zusätzliche Anforderungen für Hundehalter

Hundehalter müssen:

  • Eine Haftpflichtversicherung abschließen. Für potenziell gefährliche Hunde beträgt die Mindestdeckungssumme 120.000 Euro.
  • Einen Schulungskurs zur verantwortungsvollen Haltung absolvieren.

6. Zugang von Haustieren zu öffentlichen Räumen

  • Restaurants und öffentliche Verkehrsmittel: Zugang erlaubt, sofern keine Gefährdung besteht.
  • Strände und Parks: Der Zugang wird von den Gemeindeverordnungen geregelt.

7. Haltung von Tieren im Freien

Für Tiere, die im Freien gehalten werden, gelten Mindeststandards:

  • Schutzräume müssen vor Witterungseinflüssen schützen.
  • Zugang zu Futter, Wasser und tierärztlicher Betreuung ist sicherzustellen.

8. Konsequenzen bei Verstößen

Das Gesetz sieht strenge Sanktionen vor:

  • Geringfügige Verstöße: Geldbußen von 500 bis 10.000 Euro.
  • Schwere Verstöße: Geldstrafen bis 50.000 Euro.
  • Sehr schwere Verstöße: Geldstrafen bis 200.000 Euro.

Zusätzlich können Nebenstrafen wie Tierhaltungsverbote verhängt werden.

Das vollständige Gesetz finden Sie unter: Ley 7/2023 vom 28. März 2023.